Fränkische Streuobstwiesen

Wer in der fränkischen Natur unterwegs ist, kommt früher oder später an ihnen vorbei. Wiesen mit weit verstreuten Obstbäumen auf denen es nur so summt und brummt.
Die so genannten Streuobstwiesen liefern nicht nur hervorragendes Obst, sondern sind ein wahres Paradies für viele Lebewesen. So spielen sie eine entscheidende Rolle für die Erhaltung der Biodiversität und den Schutz der Umwelt.

Zwei Obstbäume auf einer Streuobstwiese.

Was genau ist eine Streuobstwiese?

Eine Streuobstwiese ist eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, auf der Obstbäume in einem lockeren Verbund wachsen. Typischerweise sind hier verschiedene Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Kirschen und Pflaumen vertreten. Diese Vielfalt an Obstbäumen schafft eine natürliche Diversität, die Lebensraum für zahlreiche Tierarten bietet. Zudem werden Streuobstwiesen oft extensiv bewirtschaftet, was bedeutet, dass sie nicht intensiv gedüngt oder chemisch behandelt werden. Dadurch bleiben sie naturnah und bieten Lebensraum für eine Fülle von Pflanzen und Tieren.

Lebensraum für bedrohte Arten

Streuobstwiesen sind Lebensraum für eine Vielzahl von bedrohten und seltenen Tier- und Pflanzenarten. Zahlreiche Vogelarten wie (Grün-)Spechte, Steinkäuze und Sperlingskäuze finden hier Brutplätze und Nahrung. Auch viele Insektenarten, darunter Schmetterlinge, Wildbienen und Käfer, sind auf die Blüten und Früchte der Obstbäume angewiesen. Besonders bedeutsam sind Streuobstwiesen als Lebensraum für zahlreiche alte Obstsorten, die oft nur noch hier vorkommen und damit ein wichtiges genetisches Reservoir darstellen.

Streuobstwiesen: Biodiversität und Umweltschutz

Die Erhaltung und Pflege von Streuobstwiesen tragen maßgeblich zum Schutz der Biodiversität und zur Förderung der ökologischen Vielfalt bei. Durch den Verzicht auf chemische Spritzmittel und eine extensive Bewirtschaftung schaffen Streuobstwiesen Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten. Zudem tragen sie zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bei und dienen als wichtiger Kohlenstoffspeicher.

Kulturelles Erbe und Landschaftsbild

Streuobstwiesen sind nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch kulturell bedeutsam. Sie prägen das Landschaftsbild Frankens und sind ein Zeugnis traditioneller Landwirtschaft. Die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen ist oft mit altem Handwerk und Bräuchen verbunden, die über Generationen weitergegeben wurden. Durch den Erhalt und die Pflege dieser Kulturlandschaft wird ein Stück regionaler Identität bewahrt.

Herausforderungen und Perspektiven

Trotz ihrer Bedeutung sind Streuobstwiesen heute vielerorts bedroht. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft und der damit einhergehende Rückgang extensiver Bewirtschaftungsformen gefährden ihren Fortbestand. Zudem fehlt es oft an finanziellen Anreizen für Landwirte, Streuobstwiesen zu pflegen und zu erhalten. Um diesen Trend umzukehren, sind gezielte Maßnahmen und Unterstützung notwendig.

Unser Beitrag

Leider fehlt uns der Platz für eine eigene Streuobstwiese, dennoch möchten wir unseren Beitrag zum Schutz der Streuobstwiesen und der Förderung der Biodiversität leisten.
So stammen all unsere Fruchtsäfte von der Fruchtsaftkelterei Pretzfelder, welche Streuobst verarbeitet und sich aktiv für den Erhalt von Streuobstwiesen einsetzt. Zusätzlich dazu haben wir einen kleinen Obsthang in unserem Hotelgarten angelegt. Dort finden sich traditionelle Obstsorten, wie zum Beispiel die „gute Luise“, eine Birnenart. Gerade im Sommer können sich unsere Gäste dann über Obst aus dem Hotelgarten freuen.